Allgemein

Im Jahr 2020 startete der Probebetrieb für den Einsatz von Drohnen innerhalb der Berliner Feuerwehr um bei großen und speziellen Einsatzlagen der Einsatzleitung mehr Informationen zur Entscheidungsfindung (Erkundung, Lagebild) zur Verfügung stellen zu können. Um mehr Einsatzstellen und größere Bereiche innerhalb des Berliner Stadtgebiets abdecken zu können wurde im Jahr 2021 damit begonnen im Süden Berlins ein weiteres Drohnenteam aufzubauen. Mit Beteiligung der Freiwilligen Feuerwehren Lichterfelde, Marienfelde, Lichtenrade, Rudow und Neukölln wurde das Drohnenteam Süd (4000) gegründet und aufgebaut. Mit dem Drohnenteam Süd gibt es insgesamt drei Drohnenteams bei der Berliner Feuerwehr.

Aktuell besteht das Drohnenteam Süd (4000) aus 28 Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr. 7 Personen davon sind aktive Mitglieder der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Lichtenrade und übernehmen diese Aufgabe zusätzlich zum täglichen Einsatzaufkommen.

Konzept und Einsatzbereich

Drohnen bieten die Möglichkeit eine Einsatzstelle aus einem anderen Blickwinkel begutachten zu können und dabei strategisch wertvolle Informationen zu liefern, die im normalen Einsatzgeschehen „vom Boden aus“ so nicht sichtbar sind. Das Grundkonzept der Berliner Feuerwehr sieht einen Einsatz unter anderem bei großen Schadensladen (z.B. Brand von Industrieanlagen), Dachbränden (insb. zur Wärmedetektion), Personensuche (zu Wasser und zu Land) und dem Katastrophenschutz (Überschwemmung, Waldbrand) vor.

Die Drohnenteams innerhalb der Berliner Feuerwehr werden entweder Stichwortbezogen sofort (z.B. Brand eines Daches) oder auf expliziter Nachalarmierung der örtlichen Einsatzleitung angefordert. Nach der Alarmierung des Drohnenfahrzeugs findet innerhalb des Drohnenteams Süd eine Abstimmung statt, welche Einsatzkräfte für den Einsatz zur Verfügung stehen, damit die Funktionen besetzt werden und das Fahrzeug ausrücken kann.

Da die Drohnenteams als „Spezialeinheit“ gelten, decken diese jeweils einen größeren Bereich des Stadtgebiets ab. Das Drohnenteam Süd wird in der Regel bei Einsatzstellen innerhalb des südlichen Berliner Bereichs (z.B. in den Bezirken Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg, Neukölln, Treptow-Köpenick) eingesetzt. Je nach der konkreten Verfügbarkeit der anderen Drohnenteams kann es jedoch vorkommen, dass das Drohnenteam Süd auch im gesamten Berliner Stadtgebiet sowie bundesländerübergreifend (Im Rahmen des Katastrophenschutzes) eingesetzt wird.

Die Standardbesatzung des Fahrzeugs umfasst in der Regel 4 Personen:

  • Eine Einheitsführung. Diese leitet und koordiniert den Einsatz, interpretiert die Ergebnisse und steht im Austausch mit der örtlichen Einsatzleitung
  • Einen Drohnenführer / Pilot. Dieser prüft die Gegebenheiten vor Ort (Wetter, Risikofaktoren), fliegt die Drohne, fertig anlassbezogene Fotos und Videos an und ist für die Datenübertragung und Wartung zuständig
  • Zwei Luftraumbeobachter (sogenannte Spotter). Diese beobachten die Drohne, sichern die Umgebung ab und sind für das Einsatzstellenmanagement zuständig

Alle Mitglieder des Drohnenteams Süd haben mindestens den Kompetenznachweis (Fernpilotenausbildung) A1/A3 beim Luftfahrt-Bundesamt abgelegt. Die eingesetzten Drohnenführer / Piloten haben zudem die Ausbildung zum EU-Fernpiloten A2 absolviert. Alle Piloten müssen zusätzlich eine Gesamtflugzeit pro Kalenderjahr von mindestens 6 Flugstunden nachweisen um die Befähigung als Drohnenpilot innerhalb der Berliner Feuerwehr beibehalten zu können. Diese Regelungen garantieren, dass die Drohnen im Einsatzgeschehen sicher betrieben werden.

Technik

Das Drohnenteam Süd besitzt ein MTF (Mannschaftstransport-Fahrzeug), auf dem die notwendige Technik verlastet ist und Platz für das Personal bietet.

Zu der Ausstattung des Fahrzeugs gehört unter anderem:

  • Eine Einsatzdrohne sowie Übungsdrohne inkl. Zubehör
  • Einen stationären sowie mobilen Monitor zum Anzeigen von Live-Bildern
  • Material zur Absicherung der Einsatzstelle (Landeplatz, Pylonen, Absperrketten)
  • Schutzausrüstung für das Personal (Helme, Schutzbrillen, Masken etc.)